Menschen erwerben in erster Linie die Hunde, die ihnen gefallen. Kaum einer stellt sich die Frage, ob beides zueinander passt oder mit welchem Verhalten zu rechnen ist.

Holz hat ebenfalls ein Verhalten, ein anderes selbstverständlich, eines, das sich auf physikalische Veränderungen wie quellen, schwinden, werfen usw. beschränkt. Aber  –  auch es begegnet uns zuerst visuell und unser persönlicher Geschmack entscheidet, ob daraus mehr wird. Interessante Frage: wie kommt Geschmack zustande?

Doch wie sagt man so schön? Es sind die inneren Werte, die zählen …

Harte Hölzer stehen für harte Anwendungen, weiche bieten mehr Freiheiten. In Linde zu schnitzen ist etwas ganz anderes als in Eiche. Und Hölzer ohne erkennbare Maserung wie zum Beispiel Ebenholz zeigen eine weitere, andere Seite.

NBussbaum

Kirsche gefällt zeitlos durch ihr warmes, rötliches Gewand. Eiche, aber auch (Weiss-)Buche stehen für Kraft. Das Rot einer Douglasie hat seinen eigenen Charakter, Lärche, vor allem feinjährige überrascht mit zarter Eleganz. Nussbaum, mit verarbeitetem Splint spricht Bände und Olive erzählt von ungeahnten Momenten aus vielleicht vergangenen 1000 Jahren. Vielleicht ist die Mooreiche deshalb fast schwarz, weil sie nichts zu erzählen hat; sie fiel ja irgendwann um, in der Regel so vor 2000-6000 Jahren, Lehm verschlang und konservierte sie bis heute. Es herrschte Nacht, alles war dunkel und deshalb gibt´s nicht viel zu berichten …

Wie auch immer – jeder deutet sein Holz so wie er es empfindet. Dieses Empfinden, diesen Geschmack möchte ich treffen, wenn es darum geht, das passende Holz zu finden.