Das Streichmass ist eines der Werkzeuge, das den Schreiner und Tischler, der ohne Maschinen, also handwerklich arbeitet, seit Jahrhunderten begleitet. Im Deutschen spricht man auch vom Reissmass oder Parallelmass. Es dient dem Handwerker zum Markieren (Anreissen) von Linien auf Holz, die als Vertiefungen in bestimmtem Abstand parallel zur Kantenführung verlaufen, wenn das eingestellte Gerät an eine Kante gehalten (angeschlagen) und an dieser entlang streichend geführt wird. Als Markierhilfsmittel dienen Bleistifte, Stahlstifte und -klingen und jüngst auch Schneidräder.
Nur wenn nicht mit Bleistift markiert wird, entstehen Vertiefungen. Und genau diese sprechen für die Verwendung des Streichmass: eine Säge lässt sich einfacher entlang dieses Risses führen, sie verläuft kaum, wenn man umsichtig arbeitet. Auch ein Stemmeisen erhält seine präzise Position in eben dieser Furche.
Es macht Freude mit Streichmassen zu arbeiten. Einige lassen sogar zwei Markierungen gleichzeitig zu, so dass man gut, schnell und präzise Zapfenverbinden anreissen kann.



